2024 04

Jenseits der Repräsentationalen Gerechtigkeit

Vortrag Luce deLire




Foto & Text © Luce deLire, 2024
Digitalisierung transformiert unsere Auffassung von Gerechtigkeit. Im ersten Teil meines Vortrags fokussiere ich auf die besondere Rolle fotographischer Repräsentation in diesem Prozess. Gerechtigkeit wird zu "Repräsentationaler Gerechtigkeit" unter dem Credo: Mehr Repräsentation heißt mehr Gerechtigkeit.

Im zweiten Teil meines Vortrags konfrontiere ich diese "repräsentationale Gerechtigkeit" mit jüngsten politischen Entwicklungen für die Rechte von trans, inter, nicht-binären (TIN) Menschen in Deutschland. Trotz der erhöhten Normalisierung und Repräsentation von zumindest trans und nicht-binären Menschen können wir eine Entdemokratisierung und Entpolitisierung von TIN Politik beobachten. Repräsentationale Gerechtigkeit stellt sich damit als kontraproduktiv heraus.

In dritten Teil meines Vortrags schlage ich mit einem postkolonialen Blick eine "queere Gastfreundschaft" als Gegenparadigma für eine Politik und eine ästhetische Praxis jenseits der repräsentationalen Gerechtigkeit vor. 

Luce deLire ist ein Schiff mit acht Segeln und liegt unten am Kai. Neben akademischen Artikeln zu Themen zwischen Spinozas Metaphysik der Unendlichkeit, postkolonialen Perspektiven auf Gesellschaftsverträge und Antifaschismus veröffentlicht sie vielfach zu Kunst und Politik. Derzeit arbeitet sie an einem Buch mit divided publishing mit dem Titel "Property Property Property - Our Political Categories" und an der Publikation ihrer Dissertation mit dem Titel "No Limits, No Regrets - Spinoza's Metaphysics of Infinity".

Für mehr, siehe ︎︎︎getaphilosopher.com