Valentin Hesch
Der Berg ist abnehmbar, 2019 –
Objekt, Klebefolie, Maße variabel
Der Berg ist abnehmbar, 2019 –
Objekt, Klebefolie, Maße variabel



Valentin Hesch beschäftigt sich mit Repräsentationen von Raum und den Grenzen seiner Darstellbarkeit. Ausgangspunkt seiner Recherche in "Der Berg ist abnehmbar" sind Modellbauten, mit denen sich bereits die Fantasie einer Beherrschung von Raum durch seine Imitation en miniature mittteilt – bzw. vielmehr das Unvermögen einer Beherrschbarkeit von Raum. "Zu viel Wirklichkeit" als das sie mit einem Modell je eingefangen werden könnte. Eine Form der "Wirklichkeitstreue" im Modell ist also mitnichten gegeben. Im Rahmen einer umfangreichen Suche in Internetportalen, in denen Raummodelle zum Verkauf angeboten werden, stieß Hesch – gewissermaßen in einer weiteren Schleife – auf die Problematik der Darstellung von Modellen, wenn ihre Eigenschaften fotografisch festgehalten werden: das Aufscheinen von Unzulänglichkeiten in der Ausführung, Materialschwächen, die oftmals ungewollte Offenlegung der Konstruktion, extrem verzerrte Perspektiven, etc. drängen sich nach vorn und "verzerren" erneut den Eindruck. Um den Betrachter:innen überhaupt begreifbar zu machen, was zur Offerte steht, kommt die Ebene des Versuchs einer Versprachlichung des Gebauten und seiner Eigenschaften / Besonderheiten hinzu. Für WHAT CANOT BE SEEN stellt Hesch sich gewissermaßen einem Modellversuch, indem er Modelle aus der Wirklichkeit, so wie sie sich – in der Zweidimensionalität gefangen –am Screen darstellen, wieder zurück in den kokreten Raum transferiert. Er fotografiert sie als Screenshot ab und "verräumlicht" in einem Prozess der Modellierung die so entstandenen Bilder. Es ist ein Projekt der "Vergeblichkeit": zu viele Imaginationen oder Fantasien von Raum beginnen sich zu überlagern, zu viele Widerstände der Fotografie selbst, zum Objekt oder Körper zu werden, treten hervor – ein Moment, den Hesch durch eine Sammlung von Beschreibungen dessen, was zu sehen ist, verstärkt, und mit denen sich der Wunsch mitteilt, der Wirklichkeit so nahe wie nur möglich zu kommen. Obwohl wir die Fotografie nach wie vor als Abbildmedium begreifen, so bleibt sie dennoch von einem Unvermögen der Darstellung begleitet.